Generation Z: Fördern und fordern
In der heutigen, sich rasant wandelnden Arbeitswelt ist die Integration verschiedener Generationen eine wesentliche Herausforderung für Unternehmen. Besonders im Fokus: die Generation Z, die jüngste und technologisch versierteste Gruppe in der Arbeitswelt. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick darauf, wie ecotel die besonderen Eigenschaften der Generation Z nutzt und effektiv in das bestehende Arbeitsumfeld integriert.
Gen Z vs. andere Generationen im Arbeitskontext
Die Generation Z, geboren zwischen Mitte der 1990er und Anfang der 2000er Jahre, bringt eine einzigartige Mischung aus Fähigkeiten und Erwartungen in die Arbeitswelt mit. Sie unterscheidet sich von den Babyboomern, der Generation X und Y durch ihre in der Kindheit bereits erlernte Technologieaffinität, ihr Engagement für soziale und ökologische Belange und ihren Wünschen nach flexiblen Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig ist sich diese Generation aber auch im Klaren, dass finanzielle Aspekte wichtig sind und die hohen Mietpreise in den Städten nicht durch Obstkörbe oder Kickertische finanziert werden. Ergänzend sollte die Arbeit zwar bestenfalls einen Sinn stiften, gleichzeitig ist sie aber dennoch „nur Arbeit“. Im Gegensatz dazu bevorzugen einige Menschen aus anderen Generationen traditionellere Arbeitsmethoden, legen Wert auf klare Hierarchien und streben nach langfristiger Karrieresicherheit. Unternehmen sollten diese Unterschiede erkennen und sie strategisch nutzen, um eine vielfältige und agile Arbeitsumgebung zu schaffen, in der jede Generation ihre Stärken einbringen kann.
Integration der Generation Z in bestehende Umfelder
Mittlerweile arbeiten in unserem Unternehmen über 30 Personen der Generation Z erfolgreich mit anderen Generationsgruppen zusammen. Sie sind hervorragend in die Teams integriert und arbeiten in enger Zusammenarbeit mit Kolleg:innen aus den Generationen »Babyboomer, X und Y« zusammen. Das gemeinsame Arbeiten erfolgt auf Augenhöhe, unabhängig von der hierarchischen Position. Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit in Projektteams, wo junge Gen Z-Mitarbeitende gemeinsam mit erfahrenen Kolleg:innen innovative Lösungen entwickeln. So entsteht ein lebhafter Austausch von Ideen und Erfahrungen, der gleichzeitig die Kreativität und Problemlösungskompetenz im Unternehmen fördert.
Fach- und Führungslaufbahnen gleichwertig behandeln
Eine Möglichkeit, um auf die Bedürfnisse der Generation Z zu reagieren, sind speziell angepasste Fach- und Führungslaufbahnen im Unternehmen. Diese Laufbahnen bieten sowohl den jungen Nachwuchskräften als auch erfahrenen Mitarbeitenden attraktive Entwicklungsmöglichkeiten. Mitarbeitende können sich also entscheiden, ob sie eine Führungsposition mit Personalverantwortung oder eine Expertenposition in ihrem speziellen Fachbereich einnehmen möchten. Die Erkenntnis, dass nicht jede Person per se als Führungskraft geeignet ist, verlangt alternatives Denken. Durch die Schaffung gleichwertiger Karrierewege für unterschiedliche Fähigkeiten und Interessen wird eine Unternehmenskultur gefördert, die auf die Interessen und Skills der einzelnen Personen eingeht.
Entwicklung und Förderung der Gen Z
Eine Möglichkeit zu erkennen, inwiefern die Gen Z erfolgreich entwickelt und gefördert wird, ist zu beobachten, wie mit jungen Talenten nach den ersten Jahren des beruflichen Einstiegs umgegangen wird. Im Falle der ecotel zeigt sich vor allem in der beeindruckenden Karriereentwicklung ehemaliger Auszubildende, Trainees und Werkstudenten, dass die Chance die Eigenschaften der Gen Z zu nutzen, aktiv ergriffen wird. Viele von ihnen sind mittlerweile in führenden Positionen im Unternehmen, wie bspw. als »Expert, Team Lead oder Head Of« und bekommen alle nötigen Hilfestellungen, um sich zu entfalten und bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Ehemalige Werkstudenten, die ihre Karriere bei ecotel begonnen haben, leiten nun mit großem Erfolg ganze Teams und werden unternehmensweit geschätzt.
Auch in der klassischen Ausbildung sollte über das übliche Maß hinaus gegangen werden. Regelmäßige Schulungen, Workshops und Mentoring-Programme, die darauf abzielen, die einzigartigen Fähigkeiten der Generation Z zu fördern, dürfen keine Ausnahme sein. ecotel ist seit über zwei Jahrzehnten ein Ausbildungsbetrieb und zeichnet sich durch eine Übernahmequote von über 85% aus. Dieses Engagement zeigt, dass die Investition nicht nur auf der in die Ausbildung junger Talente für den Arbeitsmarkt, sondern für das gesamte Unternehmen förderlich ist.
Feedback für eine neue Generation
Darüber hinaus benötigt auch die Gen Z regelmäßiges Feedback, damit Weiterentwicklungspotenziale erkannt und berufliche Ziele identifiziert werden können. Passt zu der Person eher die Führungs- oder die Fachlaufbahn? Solche grundlegenden Entscheidungen sollten bei keiner Generation über den Kopf der Betroffenen entschieden werden.
Hier sind sechs Tipps, wie du der Gen Z besser Feedback gibst und empfängst:
1. Smalltalk als Gesprächseinstieg: Die Gen Z möchte sich auf Augenhöhe unterhalten. Gehe mit ihnen in den Smaltalk. Wichtig ist, aufrichtiges Interesse zu zeigen und eine Verbindung aufzubauen.
2. Feedback mit Fokus auf Gen Z: Im Feedbackgespräch sollten drei zentrale Fragen der Gen Z adressiert werden: Der Sinn der Arbeit, Wertschätzung und erreichbare Ziele. Soziale Medien beeinflussen ihre Erwartungen an schnelle Belohnungen und Fortschritte, während Gehaltserhöhungen weniger motivierend wirken, aber dennoch erwartet werden.
3. Motivation durch Erlebnisse: Für die Gen Z sind Erlebnisse und persönliche Erfahrungen wichtige Motivatoren. Vorgesetzte sollten sich als Mentoren und Coaches verstehen und auf die Werte, Anforderungen und Wünsche der Generation eingehen.
4. Empathische Kritik: Da die Gen Z als weniger kritikfähig gilt, sollte Kritik vorsichtig und eingebettet in positive Rückmeldungen geäußert werden, ähnlich einem Sandwich-Modell. Wichtig zu erwähnen: Jede Generation verdient empathisches Feedback!
5. Regelmäßiges Feedback: Wöchentliches Feedback, das nicht länger als fünf Minuten dauert, ist empfehlenswert, da die Gen Z durch soziale Medien an häufige Rückmeldungen gewöhnt ist. Kein Feedback wird oft als negatives Feedback interpretiert. Die ständige Interaktion in sozialen Medien, wie das Geben und Empfangen von Likes, prägt die Erwartungen der Gen Z an Feedback im Arbeitskontext.
6. Gen Z als Feedbackgeber: Das 360-Grad-Feedback ermöglicht, sich in den Gesprächspartner hineinzuversetzen. Vorgesetzte sollten offen für Feedback sein und sich fragen, wie ihr Verhalten für eine Verbesserung der Situation sorgen kann. Interessiert euch mehr zum Thema 360-Grad-Feedback? Lasst es mich wissen!
Partizipative Unternehmenskultur
Die Motivation steigt, wenn jedem Mitarbeitenden, unabhängig von seiner Position, Gehör geschenkt wird. Die Duz-Kultur vom Azubi bis zum Vorstand unterstreicht bei uns eine offene und respektvolle Unternehmenskultur, die mit modernen Führungsleitlinien und zeitgemäßen Werten mit Leben gefüllt werden. Diese Kultur unterstützt den Austausch von Ideen und Meinungen und ermöglicht es jedem Mitarbeitenden, einen wertvollen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten. Die Gen Z hat eine Art angeborenen »Burn Out-Blocker«. Die Work-Life-Balance ist bereits in frühen Jahren des Berufslebens ein Thema. Firmenevents, Teambuildingmaßnahmen und ähnliches sind förderlich für die Unternehmenskultur im Gesamten, allerdings muss die Entscheidung von Events dieser freiwilligen Art fernzubleiben, respektiert werden. Dies mag für andere Generationen auf dem ersten Blick befremdlich wirken, doch zieht innerhalb der Gen Z jede Person ihre Grenzen individuell.
Hybrides Arbeitsmodell
Das hybride Arbeitsmodell und die Flexibilität des Home-Office haben wir alle während der Corona-Pandemie erlebt und kennengelernt. Dieses Modell fördert das Vertrauen in die Mitarbeitenden und das Prinzip des eigenverantwortlichen Arbeitens. Es ermöglicht den Teams, ihre Arbeit flexibel zu gestalten, was besonders für die Generation Z attraktiv ist. Selbstverständlich kann nicht jede Position vollständig hybrid gestaltet werden, aber wo immer es möglich ist, sollten die einzelnen Teams gemeinsam eine passende Lösung für alle finden.
Und nun?
Die Integration der Generation Z in die heutige Arbeitswelt stellt Unternehmen sowohl vor Herausforderungen als auch Chancen. Diese Generation, geprägt von Technologieaffinität und einem frischen Blick auf die Arbeitswelt, verlangt nach neuen Ansätzen in Führung und Entwicklung. Unternehmen, die bereit sind, diese Herausforderungen anzunehmen und die Potenziale dieser Generation zu nutzen, können eine dynamische und zukunftsorientierte Arbeitsumgebung schaffen. Ein Schlüssel zum Erfolg liegt in der Bereitstellung individueller Karrierewege, die den unterschiedlichen Ambitionen und Fähigkeiten der Generation Z gerecht werden. Die Investition in Nachwuchskräfte und deren Entwicklung ist nicht nur für die Mitarbeitenden selbst, sondern auch für das gesamte Unternehmen von Vorteil. Durch flexible und angepasste Fördermaßnahmen, wie Mentoring und gezielte Weiterbildungen, können Unternehmen das Beste aus dieser Generation schöpfen.
Allerdings ist es wichtig, das Generationenmodell nicht zu starr zu sehen. Individuelle Bedürfnisse und Erwartungen variieren und dürfen nicht ausschließlich an generationalen Linien festgemacht werden. Äußere Einflüsse prägen zwar bestimmte Generationen, doch es gilt, jeden Einzelnen in seiner Individualität zu betrachten. Das Generationenmodell bietet einen Orientierungsrahmen für Trends und Ansichten, sollte aber flexibel gehandhabt werden. Die erfolgreiche Integration der Generation Z erfordert daher eine Kombination aus Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und einem fortwährenden Engagement für die individuelle Entwicklung jedes Mitarbeitenden. Ein solches Vorgehen ermöglicht, die spezifischen Stärken und Bedürfnisse aller Mitarbeitenden zu berücksichtigen und eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der verschiedene Generationen harmonisch und produktiv zusammenarbeiten. Wie steht ihr zu dem Thema? Teilt eure Erfahrungen mit der Integrierung der Gen Z in eure Teams und eurem Unternehmen. Ich bin auf den Austausch gespannt!