Vorsprung durch Effizienz – Just do it!
Kein Klimaschutz ohne Digitalisierung.
Zur Einstimmung ein kleines Quiz: Was haben die Region Freiburg im Breisgau und das kanadische Neufundland gemeinsam? Sie teilen sich ihre Lage auf dem 48. Grad nördlicher Breite. Weniger gemeinsam haben diese aber die Temperaturen im Jahresmittel: Mehr als 10 Grad Celsius stehen weniger als 0 Grad Celsius gegenüber.
Einer der wesentlichen Gründe liegt in der für unser europäisches Klima so wichtigen Wärmepumpe namens Golfstrom. Und dieser wird seit einigen Jahren zunehmend schwächer, die Auswirkungen eines verkürzten Laufes, welcher derzeit an der Küste Norwegens endet, werden unter Klimaforschern kontrovers diskutiert: Sie reichen von einer neuen Eiszeit (s. Klima Neufundland) bis hin zu einer weiteren Erwärmung nebst den bekannten Auswirkungen, von Extremwetterlagen bis zum Anstieg des Meeresspiegels. In diesem Zusammenhang gibt es den bemerkenswerten Begriff des Kipppunktes, vergleichbar mit einem Point of no Return: Nach fest kommt ab. Es gibt aber auch wissenschaftliche Theorien, dass es sich bei den Klimaveränderungen um graduelle Entwicklungen handelt, es sich immer und dauerhaft lohnt, den menschlichen Einfluss darauf zu reduzieren – sich also anzustrengen und kreativ, oder auch restriktiv, zu sein.
Im letzten Jahrhundert war ein wesentlicher Innovationstreiber die Militär- und Weltraumtechnik, in diesem ist es hoffentlich der Klimaschutz. Beispiele zeigen, dass dies keineswegs zu Lasten von Komfort gehen muss – wie groß war das Geschrei, als zur Vermeidung überflüssiger Energieverschwendung die herkömmlichen Glühlampen ersetzt werden mussten – heute freuen wir uns über lange Wartungsintervalle und die Farbwechsel von LED-Lampen.
Der nächste Untergang des Abendlandes wurde eingeläutet, als die Stromaufnahme von Staubsaugern schrittweise reduziert wurde – interessanterweise hat die Saugleistung nicht abgenommen, sondern ist bei Halbierung des Stromverbrauchs konstant geblieben – manchmal muss der Innovationsgeist eben besonders angeregt werden.
Als besonders vom Klimawandel betroffenes Industrieland haben sich die Niederlande aufgemacht, ihre hochentwickelten Rechenzentrumsstrukturen auf maximale Effizienz zu trimmen und gleichzeitig die nötige Energie aus Wind und Sonne bereitzustellen.
Google betreibt in Eemshaven, direkt neben einem der größten Offshore-Windparks, eines seiner größten Rechenzentren außerhalb der USA mit mehreren zehntausend Servern. Aus der Not wird eine Tugend gemacht und als Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Ländern hervorgehoben.
Die Vorgaben der Politik werden flankiert durch eine intelligente Kooperation von IT-Anbietern und professionellen Endanwendern – und mündeten in einem Programm namens LEAP (Lower Energy Acceleration Program). Ziel ist die Reduzierung des Stromverbrauchs durch optimales Energiemanagement von Servern und eine weitgehende Virtualisierung, da so maximale Effizienz sichergestellt werden kann. Ohne Leistungsverlust und ohne größere Investitionen sind so bereits dauerhafte Einsparungen im Energieverbrauch von bis zu 13 Prozent erreicht worden. Ein kleines Kernteam orchestriert Erkenntnisse und sorgt für die Verbreitung der resultierenden Maßnahmen. Das Papier zur Reduzierung des serverseitigen Stromverbrauchs umfasst drei Seiten und ist damit sicherlich keine Unzumutbarkeit.
Manchmal muss man es eben nur wollen – und machen!
Wer sich auch für dieses Thema interessiert, kann mit mir in den persönlichen Austausch gehen – kontaktiert mich gerne via LinkedIn. Schaut dazu in mein Autoren-Profil.